Naben

Naben

Die Nabe ist das Zentrum des Laufrads. Sie besteht aus Achse, Lager und Nabengehäuse mit Flansch. An einigen Naben sind dazu auch Bremse, Dynamo oder Freilaufmechanismus montiert. Die Speichen sind am Nabengehäuse befestigt und bewegen sich um die in den Ausfallenden befestigte Nabe. Die Ausfallenden bezeichnen eine am Fahrradrahmen und der Fahrradgabel angebrachte Aufnahme für die Achse der Fahrradnabe.

Vorderradnabe

In der Regel sind Vorderradnaben 100 mm breit. Der Durchmesser der Achse beträgt 9 mm.

Über viele Fahrradgenerationen hinweg war das Standardlager die Vorderradnabe mit Vollachse und Konuslager. Hierbei wird die Achse mithilfe von zwei Muttern zwischen die Ausfallenden geschraubt. Durch Festdrehen und Lockern des Konus auf der Achse wird das Lagerspiel eingestellt. Die Vorderradnabe mit Vollachse ist nur mit Werkzeug zu (de-)montieren.

Eine Radnabe mit Hohlachse kann hingegen über einen Schnellspanner montiert werden. Über einen sogenannten Exzenter (Zugstange mit Steuerungsscheibe) wird die Achse durch das Umlegen des Hebels gespannt. Für Hohlachsen werden nicht einstellbare Industrie- und Rillenkugellager verwendet. Dies ermöglicht eine höhere Steifigkeit. So kann die Hohlachse höheren Belastungen besser Stand halten. Dies ist besonders bei Fahrrädern und E-Bikes mit Federgabel erforderlich. Hohlachsen sind vollständig abgedichtet und können nur komplett ausgewechselt werden.

Der Nachteil des Schnellspanners liegt in der Möglichkeit für Diebe, das Rad schnell auszubauen und zu stehlen. Daher gibt es auch Hohlachsen ohne Schnellspanner, sogenannte Steckachsen. Diese haben einen größeren Durchmesser und sind dadurch verwindungssteifer. Steckachsen sind besonders für den Mountainbike- und Offroad-Bereich geeignet.

Vorderradnabe

Hinterradnabe

Hinterradnaben müssen die Aufnahmemöglichkeit für einen Zahnkranz oder ein Zahnkranzpaket haben. Üblicherweise ist auch die Einbaubreite mit 135 mm deutlich breiter. Bei modernen Mountainbikes kann diese sogar noch breiter ausfallen. Ebenso haben Hinterradnaben die Möglichkeit Nabenbremsen in Form einer Rücktrittbremse oder eines Freilaufs anzusetzen.

Die meisten Zweiräder werden mit Ketten- oder Nabenschaltungen gebaut. Dies wirkt sich auch auf die Hinterradnabe am Laufrad aus.

Bei der Kettenschaltung können die Naben bis zu 12 Zahnräder aufnehmen. Die deutliche Vergrößerung der Nabe führt zu einer asymmetrischen Aufhängung. Die Nabenflansche werden durch die Zahnräder nach links auf der Achse verschoben. Bei älteren Fahrradmodelle mit Freilauf war dieser ein Bestandteil des Ritzelpaketes. Bei modernen Kassettennaben ist der Freilaufkörper ein eigenes Bauelement. Dieser ist an die Form der Kassettennabe angepasst und mit dieser fest verbunden.

Bei einer Nabenschaltung ist das Planetengetriebe in der Nabe untergebracht. Hier sind Schaltungsvarianten von 2 – 14 Gängen möglich. Sind viele Gänge gefragt, werden mehrere Planetengetriebe hintereinander geschaltet. Bei der Hinterradnabe mit Nabenschaltung kann ein Freilauf, aber auch eine Rücktrittbremse hinzugefügt werden. Die einzelnen Komponenten sind dank der Innenlage vor Umwelteinflüssen geschützt und erreichen so ihre legendäre Wartungsarmut. Bei aktuellen Modellen liegt die Einbaubreite einer Hinterradnabe mit Nabenschaltung bei 130 mm oder 135 mm.

Hinterradnabe